Hoffnungsträger unterwegs - Tour der Hoffnung

Hoffnungsträger unterwegs - Tour der Hoffnung

Eine traurige Nachricht noch vor dem Start, schwere Zeiten für die Freunde im Ahrtal und Corona als großes Hemmnis: Trotzdem hat die Tour der Hoffnung am Samstag im Kampf gegen den Krebs bei Kindern ein großes Zeichen gesetzt und an nur einem Tag über eine halbe Million Euro an Spenden gesammelt.

Petra Behle musste einfach Frank Sommerlad mal knuddeln, nachdem sie zuvor den symbolischen Großscheck über 5000 Euro für die Tour der Hoffnung entgegengenommen hatte. Fast entschuldigend hatte der Möbelhauschef zuvor erklärt, dass die Spende wegen der Coronakrise diesmal nicht so hoch ausgefallen ist als in den Jahren zuvor. »Ich hoffe, wir können nächstes Jahr wieder durchstarten«, sagte Frank Sommerlad.

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Bei der Tour der Hoffnung muss sich niemand für Spendenhöhen entschuldigen, schon gar nicht ein Unternehmen wie Sommerlad, das seit 30 Jahren den Kampf gegen den Krebs bei Kindern im Rahmen der Tour der Hoffnung unterstützt. Auch andere sind trotz Corona am Spendenball geblieben, einige sogar neu dazugekommen. Am Ende, als beim Abschlussabend in der Heuchelheimer Marktschänke nach einem letzten Spendenreigen abgerechnet wurde, standen unterm Strich 508 540 Euro. Für eine coronabedingte Notausgabe mit nur einem Tag Radeln ein tolles Ergebnis, mit dem Tour-Organisationschef Gerhard Becker tagsüber nicht gerechnet hatte. »300 000 plus x« lautete seine Prognose.

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Begonnen hatte der Tag für die rund 60 Teilnehmer normalerweise sind es über 200 auf dem Gelände der Stadtwerke mit einem 3G-Coronacheck, der Begrüßung durch Hausherr Matthias Funk von den SWG und dem Reisesegen durch den katholischen Pfarrer Heinrich Jammer. Noch unter dem Eindruck einer schlimmen Nachricht schwangen sich die Frauen und Männer in den grünen Trikots in die Sättel, um die erste Spendenübergabe in Heuchelheim anzusteuern. Das war die Zahnarztpraxis von Mathias Rinn, der seit 2016 zusammen mit Karsten Koch auch Sportlicher Leiter der Tour ist. Aus einer Zahngold-Aktion hatten Rinn und dessen Kollegen Frank Tussing (Gießen) sowie Ursula und Michael Ferchland (Hadamar) 20 000 Euro für die Tour erlöst, die die erste La Ola-Welle des Tages auslöste.

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Bei herrlichem Spätsommerwetter rollte der Tross auf der Westseite der Lahn weiter nach Wetzlar, wo der Tour im Kaffeehaus Künkel der nächste Empfang bereitet wurde. 6000 Euro durfte Schirmherrin Petra Behle von Martin Künkel und dessen Kindern Lena und Tobias sowie von Verkaufsleiterin Ulrike Dietermann in Empfang nehmen.

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Danach wurde es sportlich: Auf einem 30 Kilometer langen Abschnitt ging es hinauf nach Hohensolms, wobei ab Blasbach ein kleines Bergzeitfahren eingestreut wurde. Der Abfahrt durchs Versbachtal folgte der Anstieg nach Oberwalgern, ehe es in Fronhausen zu einer Premiere kam. Erstmals wurde das international tätige Unternehmen Seidel angefahren, wo Inhaber Andreas Ritzenhoff 10 000 Euro übergab, wohl nicht zum letzten Mal: »Wir machen da gerne mit«, sagte Ritzenhoff.

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Stammgäste sind die Hoffnungsträger seit einigen Jahren auf dem Hof des Unternehmens Weimer in Ruttershausen, wo es nicht nur Geld für die Tour der Hoffnung gab, sondern auch für die Vortour der Hoffnung aus Bad Neuenahr/Ahrweiler, die Geld für die Flutopfer sammelt. Mitradler Jens Weimer übergab 5000 Euro an die TdH und 2500 für die Fluthilfe. Petra Behle nahm zudem aus den Händen von Natalija Korbmacher einen Scheck über 10 000 Euro der Volksbank Mittelhessen entgegen.

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Jens Weimer lobte die Kreativität von Tour-Unterstützern wie dem RV Kleinlinden-Vorsitzenden Wolfgang Rinn, der den diesjährigen Social Ride digital organisiert hat. Rinn erwartet eine Spendensumme bis zu 20 000 Euro, die analog von den fast 200 Teilnehmern zusammengestrampelt wurden.

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Gleich mehrere Schecks gab es auch beim traditionellen Stopp bei Egon Klein im Europaviertel. Der Gastgeber überreichte 3000 Euro, fast 5300 kamen von seinem Unternehmerkollegen Yan-Tobias Ramb (one medialis/Gießener Gin) und 10 000 Euro von Christiane Roth (Roth Energie), die in Abwesenheit der Unternehmerin an Tour-Promi Johannes B. Kerner weitergereicht wurden. Neben dem bekannten Fernsehmoderator war auch Turnlegende Eberhard Gienger auf dem Fahrrad dabei.

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Vier Schecks gab’s in Steinbach bei medDV. Die Geschäftsführer Carsten Rausch und Gunter Ernst übergaben 2500 Euro, Markus und Michael Simon (Rewe-Markt) 500 Euro. Für die Firmen Gerüstbau Hühn und Zick/Hessler/Fischer überreichte Bürgermeister Stefan Bechthold jeweils 500 Euro.

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Nach dem Stopp bei Sommerlad war die Axa-Versicherung in der Schlachthofstraße letzte Station auf der rund 90 Kilometer langen Strecke. Markus Wack und Tobias Sommer übergaben 5000 Euro.

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Der Sportliche Leiter Mathias Rinn nutzte den Stopp, um sich bei der Begleittruppe der Polizei und ihrem Präsidenten Bernd Paul zu bedanken. Die Polizei habe mehr Rückhalt in der Gesellschaft verdient, meinte Rinn unter großem Beifall.

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(Text: Möller Bilder: Rinn/Bendlin)